Es war Anfang der 80er Jahre. Ich arbeitete nebenbei auf selbständiger Basis als Zweitsekretärin im Chefsekretariat einer namhaften International Management Consulting Firma. Alles funktionierte bestens. Bis auf…

Ich war nicht glücklich. Ich fühlte mich nicht lebendig, etwas fehlte. Immer öfter begann ich ein Bild in mir wahrzunehmen. Ich sah mich allein auf einer Reise in den Süden, um…..? Ich wusste es nicht. Das Bild nahm immer mehr Gestalt an. Da war so ein Gefühl, dass auf dieser Reise etwas geschehen würde, was sehr bedeutsam und entscheidend für mein weiteres Leben sein sollte. Es war ein innerer Ruf.

Dann kam der Tag. Ich stellte mich an die Straße und hielt den Daumen raus. Allein trampte ich Richtung Süden. Ziel waren die griechischen Inseln. Alles lief wunderbar. Mit der Fähre kam ich auf einer Insel an und machte Inselhopping. Die griechischen Inseln, das Licht, das weiß und blau der Häuser und des Wassers waren, wie man es so schön sagt, ein Traum.

Ich weiß nicht mehr, welche Insel es war. Ich übernachtete in einer kleinen Pension. Nach dem Frühstück ging ich raus und entdeckte einen kleinen Berg mit einer Kapelle am höchsten Punkt. Ich wanderte hinauf. Oben angekommen setzte ich mich ins Gras an eine Stelle, von der aus der Blick weit über das Meer ging. Ich war ergriffen von überwältigender Schönheit.

Plötzlich geschah es. Ich will versuchen, es zu beschreiben, die Erfahrung selbst war jenseits aller Worte. Da war kein Bewusstsein von „ich“ mehr. Alles schien „ich“ zu sein, nichts existierte getrennt von mir. Es war seliges reines Sein. Das einzige „Gefühl“, was da war, war Liebe, sonst nichts. Alles einschließende Liebe. Unsagbar frei und glücklich.

Leider hat dieser Zustand nicht lange angehalten. Die Fragen „Was bin ich?“ und „Was ist der Sinn des Lebens?“ waren jedoch beantwortet und gaben meinem Leben eine klare Richtung.

Jetzt wusste ich, was möglich war.

Keine noch so schöne weltliche Erfahrung kommt dem auch nur ansatzweise nah. Jede weltliche Erfahrung beschränkt sich immer noch auf den eigenen persönlichen Kreis, selbst wenn sie viele Menschen oder Dinge einschließen mag. Das ist so hier und geht auch nicht anders, denn die Welt ist dual und gemacht auf der Grundlage von Trennung. Solange wir nicht zumindest eine Ahnung davon haben, WAS wir wirklich sind, nämlich EINS mit ALLEM, was ist, sind wir ganz und gar identifiziert mit unserer kleinen Welt und unserem kleinen Körper und nehmen uns selbst und alle Konzepte, die wir im Laufe unseres Lebens gelernt haben, sehr ernst. Darin kann es keinen wirklichen Frieden geben, denn alles hier in der Welt ist dem Wandel unterworfen. Man weiß nie, was als Nächstes geschieht und die eigene kleine Welt auf den Kopf stellt. Sowohl im Guten, als auch im Gefürchteten.

Erst wenn aus der Ahnung ein Wissen und daraus ein ständiges sich Erinnern geworden ist, ist wirklicher Frieden natürlicherweise gegeben.

Vielleicht zweimal noch wiederholte sich die Erfahrung in den folgenden Jahren. Unzählige ähnliche durfte ich noch erfahren, doch nichts kam an das heran, was hier auf dieser Insel geschah. Damals dachte ich, ab jetzt wird alles leicht und schön. Doch das entsprach offensichtlich nicht ganz dem höheren Plan…

Das Licht wird immer heller

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